Mittwoch, 25. April 2012

JNM, Strände und Schwedischtests

Hallåi
Eigentlich hab ich keine Ahnung wovon ich richtig schreiben soll, deswegen gibts einfach mal ein bisschen was über die letzten Tage.

Letztes Wochenende war ich mit meinem Gastvater und seiner Schwester in Halmstad zur Nordischen Juniorenmeisterschaft in Grupp-Gymnastik.
Mein Bruder trainiert Gymnastik und sein Team hat Schweden in der gemixten Klasse vertreten und wir waren zur Unterstützung da.
Die Schwedenfahne haben wir natürlich daheim liegen gelassen^^
Jedenfals fand ich's echt cool so nen sportlich doch recht wichtiges Ereignis mal live zu sehen. Außerdem ist mir mal wieder aufgefallen, dass es verdammt cool ist in Skandinavien zu leben, wenn man sich ohne i.welche Sprachkenntnisse problemlos mit Norwegern und mit ein paar kleinen Problemen mit Dänen verständigen kann :D

Nachdem die Mix-Klasse (d.h. in diesem Fall Jungen und Mädchen in einem Team) durch war, leider ist unser Team letzter geworden und ein norwegisches Team hat gewonnen, sind wir dann allerdings gefahren, weil wir die Damen und Herren Wettbewerbe nicht noch ansehen wollten.

Stattdessen sind wir sämtliche Strandorte abgeklappert die es zwischen Halmstad und Helsingborg gibt.
Tylösand, Laholmstrand, Mellbystrand, Skummelövstrand, Båstad, Torekov und Vejbystrand.
In Tylösand hatte es leider angefangen gehabt zu regnen, aber all die anderen Strände konnten wir uns dann bei schönstem Sonnenschein ansehen und ich habe einige schöne Fotos gemacht :)
Meine Favoriten waren Tylösand und Laholm. In Mellbystrand gibt es die schönsten Häuser und Sommarstugor, Båstad muss im Sommer super schön zum Schwimmen sein und ist außerdem sehr exklusiv (im Sommer finden sich dort fast ausschließlich reiche Stockholmare und dort finden auch wichtige Tennisturniere statt), von Torekov aus kann man zu Hallands Vädero fahren und Torekov selbst ist ein schöner Ort mit einem sehr niedlichen kleinen Fischerhafen und in Vejbystrand schließlich haben meine Gasteltern vor 20 Jahren geheiratet.

Soweit zum Wochenende. In der Schule sind gerade Test angesagt. Genauer gesagt die nationalen Tests. Das sind so ziemlich die einzig wichtigen Tests, die man wohl mit deutschen Klausuren vergleichen könnte. Es gibt, je nach Fach, einen müntlichen Teil in Form eines Kurzreferats, Leseverstehen, Hörverstehen, schriftliche Aufgabe (Essay) und einen müntlichen Teil in Form einer Diskussion zu vorgegebenen Thema.
Geschrieben wird dieser Test in Mathe, Schwedisch, Englisch, und seinen Fremdsprachen, was in meinem Fall Italienisch ist. In Deutsch darf ich den Test leider nicht mitschreiben :D

Bisher hinter mich gebracht habe ich das Kurzreferat und das Leseverstehen in Schwedisch. Das Thema dieses Jahr ist "Beziehungen" und zumindest mit meinem Referat war ich sehr zufrieden und habe auch ganz gutes Feedback bekommen. Ich habe um die Beziehung zwischen Behinderten und der Gesellschaft gesprochen. Leseverstehen war dann ein bisschen mehr tricky. Ich hasse Leseverstehenstests einfach. Als ob man mit diesen komischen Fragen prüfen könnte, ob man die Texte verstanden hat^^ Das ist immer so ne Sache von Auslegung, nur leider kann man seine Antwort nicht begründen, wenn man nur ankreuzen darf^^
Da bin ich also mal gespannt was bei rauskommt.

Morgen ist dann die schriftliche Aufgabe in Schwedisch dran. Das wird zumindest für mich das kniffligste. Mir fehlen einfach immer noch zu viele Vokabeln und ich weiß noch nciht, ob ich ein Wörterbuch anwenden darf.

Ich hoffe, das Gesamtergebnis wird dann recht gut, denn ich werde mir diesen Test als Sprachnachweis anrechnen lassen, sodass ich (hoffentlich) auf meinem Abizeugnis Schwedisch als gelernte Fremdsprache stehen habe. Das wäre dann nämlich umsonst und ich müsste nicht 140€ für ein Sprachzertifikat zahlen, bzw.  kann dann nach dem Abi gleich das nächstschwierigere machen.

Ansonsten ist nicht so viel passiert. Mein Ballettkurs ist durch und ich werde mich nächste Woche für den Folgekurs bis Sommer anmelden und mit dem Chor werden wir demnächst im Gottesdienst singen, wenn Helsingborg Besuch vom Bischof bekommt.

Jaa.
Wenn ihr i.einen Vorschlag für nen Thema bzw Fragen habt, die ich beantworten soll, dann schreibt einfach nen Kommentar, die kann man jetzt auch anonym und als Nicht-Blogger-User schreiben.

Alles Liebe,
eure Denise
JNM

Eröffnung JNM

Schwedisches Mixteam- Helsingborg TURN

Schwedisches Mixteam Fristående

Tylösand




Laholm





Båstad


Torekov



Dienstag, 17. April 2012

Stockholm

Hejhej,

mein letztes Wochenende habe ich in Stockholm verbracht und ich habe gedacht ich erzähle euch da mal ein bisschen was drüber.

Also ganz vorne angefangen:
Eigentlich war an diesem Wochenende, genauer gesagt am Samstag, eine AFS-Veranstaltung: ein internationales Buffet.
Alle sollten ein Gericht aus ihrem Land machen und i.was vorführen, dass traditionell für ihr Land ist.
Neben allen ATS und Gastfamilien sollten außerdem auch noch die kommen, die ab Sommer mit AFS Schweden ein Jahr ins Ausland gehen werden.
Da hatte ich absolut keinen Bock drauf. Ich spiel ja schließlich nicht den Clown für zukünftige ATS. Wer bin ich denn?

Ich hab also mit meiner Gastfamilie so nen bisschen rumgeblödelt zu dem Thema, sie finden diese ganzen AFS-Sachen nämlich auch viel zu übertrieben und dann nehmen die Voluntäre das auch alles noch so ernst^^
Auf jeden Fall meinte mein Gastvater dann, dass er ab Donnerstag ne Konferenz in Stockholm hat und ob ich dann nicht zum Wochenende nachkommen möchte.
Klar wollte ich und meine Gastschwester ebenfalls.
Deswegen hieß es dieses Wochenende für mich: Stockholm! Statt: kleine Hütte in Skurup^^

Samstag Morgen um 8.35 sollte unser Flug von Ängelholm aus gehen. Wir waren (wie üblich) spät dran und kamen 5 Minuten vor Check-In Schluss.
Eigentlich war also alles Super. Und dann kam die Durchsage, dass sich unser Flug verzögern wird und wir frühestens 9.55(!) starten würden. Grund: Schneechaos in Stockholm und nur eine geöffnete Start-/Landebahn in Arlanda!
WAS?
Wir hatten Sonnenschein und 8° und in Stockholm herrschte Schneechaos??
Meine Schwester und ich also erstmal unseren Vater angerufen und gefragt ob wirklich so viel Schnee liegt.
Antwort: "Nee, also so viel ist's jetzt auch nicht, ne weiße Schicht, ja, aber das ist schnell wieder weggetaut."
Puhh, Erleichterung.
Ne halbe Stunde später kommt ne SMS.
"Also jetzt sind es doch 10cm Schnee und es schneit noch immer. Sieht so aus als würde das doch liegenbleiben"
Suuuper^^
Meine Schwester und ich sehen an uns runter: Übergangsjacke, Chucks bzw Turnschuhe, keinen Schal, keine Handschuhe...
Nach ner Stunde warten und rumsitzen meinten die Leutchen dann, dass wir uns genauso gut schon alle ins Flugzeug setzen können und alles startfertig machen können, um vielleicht doch noch ne frühere Zeit zu bekommen.
Gesagt, getan. Letztendlich sind wir dann um 10:45 in Arlanda gelandet und haben den Flugbus in die Innenstadt genommen.

Da noch nicht klar war in welchem Hotel wir schlafen sollten, haben wir unsere Taschen am Bahnhof eingeschlossen und uns dann jeweils auf Stockholmerkundunstour gemacht. Ich hab mich zuerst mit einer niederländischn ATS auf nen Kaffee getroffen und bin dann zur Bellmansgatan 1 gegangen um meine langersehnte Millenium-Tour zu machen.
Millennnium Tour bedeutet, dass man mit nem Guide vom Stadtmuseum durch Södermalm läuft und sämtliche Plätze abklappert, die in Stieg Larssons Millennium Trilogier genannt werden, oder an denen die Filme gedreht wurden.
Das ganze war super interessant, allerdings nicht sehr angenehm. Chucks sind nicht dafür gemacht 2 1/2 Stunden durch Schneematsch bzw zentimetertiefe Pfützen zu laufen.

Nach der Tour hab ich mich mit meiner Schwester am Hauptbahnhof gesessen wo wir dann, total fertig und beide mit klitschnassen Schuhen und Füßen, darauf gewartet haben, dass sich unser Vater meldet, wegen dem Hotel.
Nach ner Stunde warten wussten wir dann endlich wo wir wohnen sollten und haben uns mit Tunnelbanan und Lidingöbanan auf den Weg zur Villa Brevik gemacht.
Wir hatten beide ein Einzelzimmer, das zwar klein aber sauber und gemütlich war, ein eigenes schönes Badezimmer hatte, einen Fernseher und ein meega weiches Bett :)
Eigentlich hatten wir beide noch nichts zu Abend gegessen und unser Vater hatte vorgeschlagen, nochmal zur Station zu laufen und uns da was zum Mitnehmen in der Pizzeria zu holen, aber wir sind einschlüssig zu der Entscheidung gekommen, dass wir auf Teufel komm raus nicht nochmal in unsere nassen Schuhe und raus auf die Straße wollen :D
Stattdessen haben wir uns von den übrigen Teilen unseres Frühstücks aus dem Flugzeug und Schokolade ernährt :D

Für den nächsten Tag hatten wir beide erstmal überhaupt keine Pläne und wollten anch dem Frühstück die zwei Stunden, die unser Vater noch Konferenz hatte, mit ihm zusammen in die Stadt fahren. Ich hab nen bisschen in meinem Stockholm Reiseführer gelesen und dann entdeckt, dass um 11 Uhr in der deutschen Kirche Gottesdienst ist und mich dann gespurtet um noch die nächste Bahn in die Stadt zu bekommen (Lidingö liegt nämlich relativ weit außerhalb und die Bahn geht auch nur alle 20 Minuten).
Pünktlich und mit Sonnenschein bin ich dann an der deutschen St.Gertrudkirche mitten in Gamla Stan angekommen.
Die Kirche ist innen wunderschön und wirklich riesig und überall um mich herum wurde Deutsch gesprochen. Verdammt komisches Gefühl :D
Der Gottesdienst war schön, auch wenn der Pfarrer ein wenig sprachverwirrt war und ab und an einige Sätze auf Schwedisch eingeschoben hat.

Nach dem Gottesdienst bin ich dann ein wenig durch Gamla Stan gestreift. Es ist dort einfach wunderschön!
In einem der vielen Souvenirläden hab ich mir dann mein langgewünschtes, sauteure Dalahäst sowie einen Schlüsselanhänger mit Elch und Schwedischer Flagge gekauft, bevor ich dann über die Stallbron durch die Drottningsgatan zurück zum Hauptbahnhof gelaufen bin um dort meinen Vater und meine Schwester wieder zu treffen.
Gemeinsam sind wir dann ein wenig durch die Innenstadt gelaufen, bevor wir uns mit einer Freundin meiner Schwester zum Mittagessen getroffen haben. Wobei ich sagen muss, dass ich nichts gegessen habe, denn das Essen dort fand cih wirklich widerlich^^
Danach sind wir raus zum Sony Ericsson Globen gefahren und haben eine Skyview Tour gemacht. Da fährt man mit einer Gondel außen am Globe hoch und hat dann vom Globen auß einen wunderschönen Ausblick auf ganz Stockholm :)
Danach gabs dann Kaffee und Kuchen, bzw für mich das verspätete Mittagessen, in einem netten, kleinen Cafe/Bistro in Gamla Stan und danach sind wir durch eben jene bis zum Kungliga Slottet gelaufen.
Dann war es langsam Zeit zurück zum Hauptbahnhof zu gehen, unsere Taschen aus dem Schließfach zu holen und den Flugbus zurück zum Flughafen zu nehmen.
Nach einer kleinen Tour dort durch Skycity sind wir dann zum Gate und mussten auch gar nicht mehr so lange warten bis zum Boarding.
Dieses Mal sind wir nach Malmö geflogen und von dort aus dann nach Hause geflogen.

Neben diversen Souvenirs habe ich eine riesige Blase am Zeh, eine Erkältung und tierischen Muskelkater im linken Bein, weil ich versucht habe den rechten Fuß mit der Blase nicht allzusehr zu belasten. Aber das Wochenende war es wert :D
Und ich kann es jetzt schon kaum erwarten im Juli mit meinen Eltern in Stockholm zu sein.

Stockholm ist einfach eine wunderschöne Stadt :)

Alles Liebe,
eure Denise

Über den Wolken war das Wetter wunderschön :D

Bellmansgatan 1, Mikael Blomkvists Wohnung

Blick auf Gamla Stan, Samstag

Diese Straße ist entstanden, nachdem Alfred Nobel sein Dynamit erfunden hatte

Bekannter Platz in den Millennium Büchern

Katarinska Kyrkan

Fiskargatan 9

Fiskargatan 9, Lisbeth Salanders neue Wohnung

Milennium Redaktion, Requisiten, Stadsmuseum Slussen

Milennium Cover, Stadsmuseum

Expressen und Aftonbladet Cover aus den Filmen

Filmplakat Flickan som lekte med elden

Gamla Stan, Sonntag bei Sonnenschein

Deutsche Kirche "Fürchtet Gott! Ehret den König"


Gamla Stan


Riksgatan 



Aussicht vom Globen


Konstrunktion der Gondel am Globen

Aussicht vom Globen

Wächter vorm Kungliga Slottet


Blick auf Skeppsholmen

Nationalmuseum

Riksdag


Königliche Flagge

Innehof Schloss

Donnerstag, 12. April 2012

Schule, Schule, Schule, Wochenende!

Ich habe ja versprochen, dass ich regelmäßig posten werde ;)

Schule.
Ja, genau. Das, was so gut wie keiner mag :D

Schule gehört allerdings im Austauschjahr genauso zum Alltag dazu wie daheim, deswegen hab ich mir gedacht berichte ich mal ein wenig über Schule hier in Schweden.

Meine Schule ist die Olympiaskola. Hört sich irgendwie mega-elite mäßig an und ich hab es am Anfang mit Sport verbunden, aber das ist nicht der Fall.
Sie hat ihren Namen nur vom gegenüberliegenden Fußballstadion Olympia bekommen.
Sie ist verhältnismäßig groß und gehört zu Skolstaden, Helsingborgs Gymnasiecampus. Das sind 3 Schulen, die in unmittelbarer Nähe liegen und durch einen Park miteinander verbunden sind, plus eine Internationale Schule, die einige 100m entfernt liegt.
Es ist eine öffentliche Schule, was bedeutet, dass der Träger die Stadt bzw. das Land ist. 

Im Allgemeinen ist sie aufgebaut wie jede andere Schule, die ich bisher gesehen habe. Das Gebäude ist verhältnismäßig alt und von außen eigentlich ganz hübsch anzusehen. Irgendwann später wurde ein zweites Gebäude angebaut. Die Cafeteria ist ebenfalls ein (neues) eigenes Gebäude, das genau zwischen den beiden Schulgebäuden steht. Das Biblioteksgebäude ist mit der Schule auf der Zweiten Etage verbunden. 
Die Klassenräume sehen aus, wie sie in so vielen Schulen aussehen, nur mit dem Unterschied, dass es statt herkömmlichen Tafeln White Boards gibt, an die man mit solchen abwischbaren Stiften schreiben muss. Außerdem ist in jedem Klassenraum ein Beamer installiert und eine Leinwand vorhanden.
Leider haben wir keine Aufenthaltsräume und sitzen somit in den Pausen, wenn wir nicht Klassenraum bleiben können, immer auf dem Flur. Das ist ein wenig nervig und man fühlt sich, wenn man zur Toilette am anderen Flurende geht, immer wie auf dem Catwalk^^ xD

Soweit zu den Äußerlichkeiten, die haben wahrscheinlich aber eh keinen interessiert :D
Also weiter im Text.
Jeder Schüler hat sein eigenes Schließfach in der Nähe seines "Heimat"klassenraums und neben den Schließfächern seiner Klassenkameraden.
Die Schließfächer sind so ziemlich das Praktischste, was es gibt. Insbesondere im Winter, wenn man die dicke Winterjacke nicht die ganze Zeit durch die Gegend schleppen will oder wenn man Sport hat und zwei Taschen dabei hat. 
Ich werde versuchen zu Beginnd es nächsten Schuljahres in Deutschland ein Schließfach zu bekommen, ich weiß nämlich echt nicht, wie ich das sonst auf die Reihe bekommen soll :)

Neben dem eigenen Schließfach hat auch jeder Schüler und Lehrer seinen eigenen Laptop. 
Das ist nicht in allen Schulen so, aber doch schon relativ weit verbreitet. Ich finde das unwahrscheinlich beeindrucken, denn ganz Skolstaden hat an die 2600 Schüler!
Diesen Laptop, plus dazugehörige Tasche bekommt man für die ganzen drei Jahre Gymnasium ausgeliehen.
Der Großteil des Informationsflusses verläuft über die schuleigenen E-Mail Adressen,

Oh und da fällt mir auch gleich ein was ich am Anfang vergessen hab: Schulsystem. Damit hätte ich vielleicht anfangen sollen^^
In Schweden geht man 9Jahre in die Grundskola. Damit hat man seine Schulpflicht erledigt, die anschließenden drei Jahre Gymnasieutbildning sind freiwillig, so in der Theorie. Die Wirklichkeit sieht ein wenig anders aus, denn ausnahmslos ALLE Schüler gehen nach der Grundschule aufs Gymnasium, denn ohne diese letzte drei Jahre sind die Berufschancen gleich null.

Während in der Grundskola noch alle dasselbe lernen, kann man sich zum Gymnasium in verschiedene Programme einwählen.
Da gibt es eine riesige Bandbreite, je nachdem wie groß die Schule ist.
Skolstaden bietet Programme im Bereich: Naturwissenschaften, Sozialwissenschaften, Sprachwissenschaften, Kunst/Design, Frisör/Stylist, Musik, Tanz/Schauspiel, Ekonomie, Handwerk, Gesundheit und Technik.
Diese Programme sind auf die drei Schulen verteilt. 
In jedem Schuljahr gibt es unterschiedliche Kurse, das bedeutet, dass man nicht in allen 3 Jahren alle Fächer hat. In den Sozialwissenschaftlichen Programmen hat man Mathe zum Beispiel nur im ersten Jahr, während man in den Naturwissenschaftlichen Programmen Politik nur in einem Jahr hat.
Wenn man einen Kurs belegen will, den sein Programm nicht vorsieht, so hat man ab dem 2ten Jahr die Möglichkeit diesen auf "Individuelle Wahl" zu wählen, um ihn dennoch zu belegen.
Auf alle diese Kurse gibt es eine bestimmte Maximalpunktzahl. Die Endnote nach dem 3ten Jahr errechnet sich dann daraus wie viele Punkte man von der Maximalpunktzahl erreicht hat.

Das Notensystem ist anders als das Deutsche und zu Anfang dieses Schuljahres außerdem geänder worden.
Vorher gab es IG (inte godkänt), G (Godkänt), VG (väl godkänt) und MVG (mycket väl godkänt). Auf Deutsch: nicht bestanden, bestanden, gut bestanden und sehr gut bestanden.
Das Problem mit diesem System war, dass es nicht genug aussagte. Ein VG konnte man haben und damit nahe an der oberen Grenze zum MVG liegen oder eben an der unteren zum G.
Das neue System hat die Noten A-F wobei A das Beste und F das schlechteste ist. Okay, denkt man sich das, das funktioniet, ist im Grunde ja dasselbe wie unser 1-6 System.
Aber Pustekuchen.
Unter dem Schuljahr werden wieder nur die Noten A, C und E verteilt. Erst am Ende des Jahres entscheidet der Lehrer dann genauer wo man liegt und kann, wenn er der Meinung ist dass die drei oben genannten Noten nicht richtig der Leistung entsprechen, ein B oder D geben.
Dementsprechend ist es auch nicht so wie bei uns mit dem Empfinden über die Noten. Bei uns freut man sich im Allgemeinen riesig über ne 1, ist zufrieden mit ner 2 oder 3 (bzw bei seinen schwachen Fächern auch mit ner 4), hebt (in seinen starken Fächern) kritisch ne Augenbraue bei ner 4, schlägt die Hände über dem Kopf zusammen bei ner 5 und zur 6 schreibe ich jetzt mal keinen Kommentar.
Hier ist es so, dass alles was bestanden ist, gut ist. Hat man E, ist man glücklich. Nur wenige meiner Klassenkameraden sind so ambitioniert, dass sie ein A haben wollen, wenn man mit E den Kurs doch besteht.

So und beim Thema Klassenkameraden komme ich wieder zu meinem persönlichem Schulalltag zurück.
Ich gehe ins Humanistische (Sprachwissenschaftliche) Programm.
Meine Fächer sind:
Svenska
Engelska
Italienska
Tyska (xD)
Människans språk
Historia
Samhällskunskap
Idrott
Matte

Ich denke, das meiste könnt ihr euch da selbst übersetzen ;). Samhällskunskap ist Gesellschaftslehre/Politik und Idrott ist Sport.
Människans språk ist ein Fach, das ich besonders gern habe, und dass es so in DE an meiner Schule nicht gibt. Es behandelt Sprache in allen möglichen Aspekten. Von der Herkunft verschiedener Sprachen und Sprachfamilien über wie der Sprachapparat funktioniert, Lautschrift, unterschiedliche Alphabete, Lehnwörter, Dialekte bis zu "künstlichen" Sprachen wie Esperanto.
So ein Fach hätte ich unheimlich gerne auch in Deutschland und dann natürlich mit Fokus auf der Deutschen Sprache.

Mein Schultag startet täglich um halb 9 und endet entweder um 13:50 oder um 15:30.
Unterrichtsstunden sind 80 Minuten lang, die erste Pause 20min, dann gibt es Mittagspause zwischen 40min und 1h 20min und wenn man bis halb 4 Schule hat, ist die letzte Pause auch nochmal 20min lang.
Das variert allerdings auch danach wann man am jeweiligen Tag Mittagspause hat. 
Ihr könnt euch meinen Stundenplan hier ansehen, wenn ihr wollt.

In der Mittagspause geht man in die Cafeteria und bekommt dort ein warmes Mittagessen. Anfang des Schuljahres haben alle Schüler eine Art Schlüsselanhänger mit Magnetkarte erhalten. Diese muss man zum Scannen vor eine Maschine halten und die spuckt einem dann den Teller aus. :D
Es gibt immer ein Sallatbuffet und täglich wechselnde Hauptgerichte plus vegetarische Alternative. Zu Trinken gibt es Leitungswasser aus dem Automaten oder Milch und man kann sich frei Knäckebrot mit Butter beschmieren oder statt dem Hauptgericht Müsli oder Cornflakes mit Filmjölk essen. Das ist so ein Zwischending zwischen Milch und Jogurt.

Soo und jetzt war ich zwischendurch Abendbrot essen und hab den Faden verloren... 
Suuuper gemacht, Denise^^

Aber wie dem auch sei, ich glaube ich war soweit fertig, glaube ich.
Jetzt kommt nur noch meine persönliches Fazit über Schwedische Schule: 
Ich hasse sie.
Es ist sind meine Klasse, meine Schule oder meine Lehrer sonder vielmehr das gesamte System und die Einstellung aller.
Das Notensystem ist absolut nicht aussagekräftig. 
Wenn wir Aufgaben bekommen, die eine Deadline zum Einsenden haben, dann wird man nen halbes Jahr danach noch freundlich dazu aufgefordert das doch mal zu machen. Es wird den Schülern fast alles durchgehen gelassen. Wenn man mal nen schlechten Tag hat und sich nicht so fühlt, dann legt man halt die ganze Stunde den Kopf auf den Tisch und der Lehrer sagt nichts. 
Es ist mir einfach nicht streng und konsequent genug.

Allerdings bin ich der festen Überzeugung, dass es für Schweden funktioniert. Jetzt, im Gymnasium sind meine Mitschüler zwar absolut unmotiviert, arbeitsfaul und unzuverlässig was Schule angeht, aber schwedische Unis haben nen guten Ruf, d.h. irgendwo auf dem Weg zwischen Gymnasium und Uni muss es wohl Klick machen.
Und so lange es für Schweden funktioniert spricht ja nichts dagegen. 
Nur für mich persönlich ist es absolut nichts und ich bin sehr froh wieder daheim in mein deutsches Schulsystem zurück zu kehren :)

Das jetztige Schuljahr endet am 8. Juni. Aber vorher haben wir noch Nationella prov in Englisch, Schwedisch, Italienisch und Mathe.
Das ist die einzige große Prüfung, die es im Schuljahr gibt.
Für Schwedisch fängt es am Montag an, mit ner mündlichen Kurzpräsentation zum Thema "Beziehungen". 
Ich hab zwar schon ne gute Idee, was ich sagen werde, aber aufgeschrieben ist noch kaum etwas, da werde ich morgen noch einiges an Arbeit haben, denn am Wochenende hab ich keine Zeit.

Ich fliege nämlich nach Stockholm!!
Samstag frühmorgens geht es los und Sonntag spätabends geht's zurück.
Hach, das wird toll. Sightseeing, Millennium-Tour, Shopping :)
Ich hoffe nur das Wetter spielt mit und es regnet nicht die ganze Zeit.

So, das war das aktuellste Update.
Sorry für die immense Länge des Beitrages... :D

Alles Liebe,
eure Denise

P.S. Hier noch ein paar Links zu Bildern meiner Schule

Außenansicht
Außenansicht vom Schulhof
Aula beim Schulabschluss der 3.Klässler





Sonntag, 8. April 2012

Neuanfang, Allgemeines, gute Vorsätze, Blogtitel & Ostern

Sodele, niegel-nagel-neuer Blog.
Der alte war einfach i.wie ich weiß nicht. Eingestaubt, nicht mehr aktuell was auch immer. Ich mochte ihn jedenfalls nicht mehr. 
Deswegen gibt's jetzt hier alles neu.

Und für die, die den alten (schrecklichen) Blog nicht verfolgt haben (keine Sorge, ihr habt nichts verpasst :D), fange ich hier mal gaaanz von vorne an.

Wie man der Beschreibung am Seitenrand ja schon entnehmen kann, bin ich einer dieser Menschen, der weiblich ist, 16 Jahre alt, und Denise heißt. 
Außerdem darf ich mich "Austauschschüler" schimpfen :D

Ich mag Musik, Bücher, selber schreiben, Theater, Musicals, singen und tanzen.
Soweit dazu.

Austauschschüler, darf ich mich schimpfen, weil ich mich im Sommer letzten Jahres (genauer genommen am 19.8.2011) vollkommen ohne jemanden, den ich kenne, in einen Flieger in ein Land gesetzt habe, in dem ich noch nie vorher war, in dem ich nicht eine Menschenseele kenne und dessen Sprache ich nicht spreche.
Seltsame Idee, was?
Find ich auch. Nach wie vor :D

Heute jedenfalls lebe ich in diesem unbekannten Land, dass sich "Schweden" nennt, nun schon seit fast 8 Monaten und es ist schon längst nicht mehr unbekannt. Ich kenne Menschen, die übers ganze Land verstreut leben, ich spreche die Sprache, ich gehe hier zur Schule.

Mein guter Vorsatz für diesen Blog wird, dass ich regelmäßig poste. In nächster Zeit werde ich wohl das aufholen, was ich in den letzten 8 Monaten verpasst habe, d.h. ich werde euch ein wenig über Schweden informieren und über seine Feste. Ab und an werde ich aber wohl auch ein paar weniger "informierende" Posts schreiben, einfach nur um euch auf dem laufenden zu halten über Dinge, die ihr wahrscheinlich gar nicht wissen wollt :D 

Und bevor ich jetzt damit anfange diesen guten Vorsatz umzusetzen, noch eine kurze Erklärung zum Blogtitel.
Die Textstrophe stammt aus dem Lied Ans Meer von Silbermond, Warum ich sie als Blogtitel gewählt habe?
Zum einen, weil ich das neue Album gerade in Dauerschleife höre, zum anderen weil Ans Meer, eines meiner Lieblingslieder ist und zum Dritten, weil es irgendwie zu meiner Situation passt. 
Ich wohne hier fast am Meer und dort bin ich bisher fast immer alleine gewesen. Die Hafenpromenade ist einer der schönsten Plätze hier in der Stadt und man kann den Kopf einfach freibekommen während man dort entlangschlendert.

Okay. Und nun *trommelwirbel*

Ostern in Schweden!


Ostern heißt auf Schwedisch påsk und beginnt, wie in Deutschland, mit dem palmsöndag an dem Jesus in Jerusalem eingezogen ist.
Für mich hat es dieses Jahr allerdings eigentlich schon am Mittwoch davor begonnen. Ich lebe in einer relativ religiösen Familie und habe selber sehr viel mit der Kirche zu tun und meine Gastmutter arbeitet in der Schwedischen Kirche Svenska Kyrkan. Die örtliche Gustaf Adolf församling dieser Kirche hat in der Stadt mithilfe des Musik- und Designprogrammes einer naheliegenden Schule Jesus Christ Superstar in gekürzter Version aufgeführt. 
Der Eintritt war frei, wie so vieles, was die Kirche organisiert und "Bühne" war die Gustaf Adolfskyrkan
Insgesamt waren es über 100 Mitwirkende und das ganze wurde ziemlich professionell aufgezogen und alle haben unwahrscheinlich viel Zeit in die Proben investiert. Ich war restlos begeistert.

Wen es interessiert, der kann sich hier einen Ausschnitt anhören. 
(Einfach auf "Save file to your computer" klicken. Keine Sorge, ist ne einfache .wav-Datei und die Seite ist sicher ;))

Aber richtig fängt Ostern dann erst mit skärtorsdagen, Gründonnerstag an. 
Der Name kommt vom Wort skära, was früher "reinigen" bedeutete, und beschreibt damit, dass Jesus seinen Jüngern vorm letzten Abendmahl die Füße gewaschen hatten.
Skärtorsdagen ist kein Feiertag, jedoch machen viele Läden dennoch früher zu. 
Ich bin um 17.00 Uhr mit meiner Gastmama in die Kirche gegangen. 
Der Gottesdienst ist ein normaler Abendmahlsgottesdienst und natürlich wurde die Ostergeschichte gelesen bis zu Jesus' Tod. 
Was jedoch erwähnenswert ist, ist, dass am Ende des Gottesdienstes aller "Schmuck" abgenommen wird.
Alle Kerzen werden gelöscht, Blumen und Kerzenständer, sowie alle Tücher und Decken werden vom Altar genommen. Statt der Farbe weiß hängt nur ein schwarzer Banner mit einem weißen Kreuz am Altar und an der Kanzel. Die Lichter werden ausgeschaltet und zum Schluss wird die komplette Elektritzität in der Kirche ausgeschaltet, sodass nicht einmal mehr die Orgel spielt - zum Zeichen der Trauer.
Die Kirchenglocken läuten nun im ganzen Land nicht mehr vor Ostersonntag.

Skärtorsdagen folgt långfredagen, Karfreitag. 
Im Allgemeinen geschieht da nichts besonderes. 
Wir sind gegen Abend wieder in die Kirche, allerdings nicht in den Gottesdienst, sondern in ein Schauspiel einer jungen Theatergruppe, die die letzten Tage Jesus dargestellt hat. Hat mir nicht wirklich gefallen, lag aber auch daran, dass Jesus Christ Superstar einfach so unwahrscheinlich gut war.
Danach waren wir dann bei Familienfreunden zum Essen eingeladen. Es gab typisch schwedischen, warm-geräuchterten Lachs, der unwahrscheinlich lecker ist, den mein Magen nur leider nicht verträgt :(, mit Kartoffeln, Gemüse und Weißwein und danach Kaffee.
Das ist auch etwas typisch Schwedisches. Man wird zum Abendessen eingeladen, erscheint dann also zwischen 18 und 19 Uhr und dann gibt es Abendessen, Kaffee und Kuchen und danach sitzt man noch mindestens 1h zusammen, weswegen man letztendlich selten vor halb 12 daheim ist. 

Der nächste Tag der Karwoche ist påskafton, Karsamstag. Während dieser Tag bei uns keine oder nur kaum wichtig ist, ist dies hier in Schweden der Tag, an dem man Ostern feiert.
Ich habe bis heute nicht verstanden warum und irgendwie weiß es auch von den Schweden niemand richtig, denn kirchlich gesehen ist es ja ein Tag der Trauer.
Es ist ein Brauch, den das Volk im Laufe der Zeit eingeführt hat und lässt sich halbwegs darauf zurückführen, dass man auch statt dem 1. Weihnachstag (juldagen) den Heiligabend (julafton) feiert. Dementsprechend hat man irgendwann damit begonnen statt Ostersonntag (påskdagen) den Karfreitag påskafton zu feiern. 
Wie auch immer, es werden an diesem Tag jedenfalls keine Gottesdienste gefeiert.
Wir haben um 17 Uhr unser Gäste bekommen, die Großeltern mütterlicherseits, die Schwester meines Gastvater und zwei Mitarbeiter der Kirche und Arbeitskollegen meiner Gastmama, mit denen wir auch schon Silvester gefeiert haben und die beide "Dienst" hatten und dementsprechend keine Zeit nach Hause zu ihren Familien zu fahren. 
Es gab ein großes Osterbuffet mit sill, kokt ägg, köttbullar, prins korvar, flera sorts ost und bröd (Hering, gekochte Eier, Fleischbällchen, Fleischwürstchen, mehreren Sorten Käse und superleckeres dunkles Brot).
Danach gab es Kaffee und Pasha. Das ist ein estnischer Osternachtisch, denn die Eltern meines Gastvaters kommen aus Estland. Es ist eine Mischung aus einer Art weichem Käse, Eiern, Sahne, geschmolzener Butter, Mandeln und Zitronenschale und super lecker :)
Die typisch deutschen Ostertraditionen mit versteckten Ostereiern und dem Osterhasen gibt es hier auch, werden aber, ähnlich wie in Deutschland, oft nur in Familien mit kleinen Kindern gefeiert. Dort werden dann die Eier mit Süßigkeiten vom Hasen im Garten versteckt und die Kinder dürfen sie suchen. 

Heute, Ostersonntag, påskdagen, war dann nicht mehr viel los. Um 17 Uhr ging es wieder in die Kirche, zum "Feier"gottesdienst. Der Altar ist wieder geschmückt, an jeder Bankreihe stecken Osterglocken, påskliljor, und nach dem Gottesdienst gibt es auch wieder Kaffee und Kuchen. 
Außerdem haben viele die Schwedische Flagge gehisst.

Wer jetzt denkt: Oh mein Gott, die ist aber religiös.
Fehlanzeige!
Ich war nicht religiöser als der Durschnittsteenager. Ich bin konfimiert war danach aber außer an Weihnachten nicht mehr in der Kirche.

Erst hier in Schweden habe ich angefangen Kirche zu mögen. Hier ist das einfach alles viel offener, nicht so gezwungen. Ich fühle mich wohl im Gottesdienst und ich höre den Pfarrern sogar gerne bei der Predikt zu, weil dass was sie sagen immer sehr lebensnah ist und ich mich damit selber identifizieren kann.
Ohne die Kirche würde mir hier einiges fehlen und auch wenn ich mit unserem Pfarrer in Deutschland absolut gar nicht klar komme, so werde ich doch auch in Deutschland, nach diesem Jahr, regelmäßig in die Kirche gehen, denn an Gott und Jesus glauben, das tue ich und das habe ich hier, in Schweden, erst richtig bemerkt. Hier ist Kirche so, wie ich es mir immer gewünscht habe:  für jeden da. Auch wenn man nicht 100% die Ansicht des Pfarrers teilt.

Soo. Und das war's dann auch für den ersten Blogeintrag. Ich hoffe es war irgendwie interessant und ich würde mich verdammt freuen, wenn sich einige regelmäßige Leser finden würden. 
Ich verspreche auch, dass ich ein regelmäßiger Poster werde. :)
Über Kommentare würde ich mich auch riesig freuen :)

Alles Liebe
eure Denise

P.S. Wer ebenfalls einen Blog rund um's Thema Auslandsjahr hat, der kann sich gerne melden und ich verlinke euren Blog dann :)